Vitamin D
Vitamin D nimmt eine Sonderstellung unter den Vitaminen ein, da es unter dem Einfluss von Sonnenlicht in der Haut vom Körper selbst gebildet werden kann. Über die Nahrung ist die Aufnahme in der Regel gering, da in den meisten Lebensmitteln nur wenig Vitamin D enthalten ist. In nennenswerten Mengen kommt es zum Beispiel in fettem Seefisch, Eiern oder Pilzen vor.
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel und damit für die Entwicklung und den Erhalt gesunder Knochen. Außerdem stärkt es die Muskelkraft und trägt zu einem gut funktionierenden Immunsystem bei. Eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung ist daher wichtig.
Wieviel Vitamin D der Körper bildet, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und hängt von zahlreichen Faktoren wie Hauttyp, Alter und Jahreszeit ab. In Deutschland weisen etwa 54 Prozent der Kinder und Jugendlichen sowie 44 Prozent der Erwachsenen einen adäquaten Vitamin D-Status auf. Davon spricht man, wenn die Blutserum-Konzentration des Markers für die Vitamin D-Versorgung (25-Hydroxyvitamin D) bei mindestens 50 Nanomol pro Liter (nmol/L) liegt. Bei etwa 33 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 41 Prozent der Erwachsenen liegt die Konzentration im suboptimalen Bereich (30 bis unter 50 nmol/L). Etwa 13 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 15 Prozent der Erwachsenen weisen einen Vitamin-D-Mangel auf; bei ihnen liegt die Konzentration von 25-Hydroxyvitamin D im Blutserum unterhalb von 30 nmol/L.
Eine gute Vitamin D-Versorgung lässt sich erreichen, wenn man sich regelmäßig bei ausreichender Sonnenstrahlung an der frischen Luft bewegt. Es wird empfohlen Gesicht, Hände und Arme zwei- bis dreimal pro Woche für einige Minuten unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen. Ein Sonnenbrand sollte aber grundsätzlich vermieden werden.
Zu den Risikogruppen für eine Unterversorgung gehören Menschen, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten (können) oder – etwa aus kulturellen oder religiösen Gründen – nur mit gänzlich bedecktem Körper nach draußen gehen. Außerdem zählen dazu Menschen mit einer dunklen Hautfarbe (hoher Gehalt an Melanin), da sie weniger Vitamin D bilden können als Menschen mit heller Haut. Eine weitere wichtige Risikogruppe sind ältere Menschen, da die Vitamin D-Bildung im Alter deutlich abnimmt und es in der älteren Bevölkerung zusätzlich mobilitätseingeschränkte, chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen gibt, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten (können). Aber auch Säuglinge zählen zu den Risikogruppen für eine Vitamin D-Unterversorgung, da zum einen der Vitamin D-Gehalt von Frauenmilch sehr gering ist und zum anderen Säuglinge grundsätzlich nicht einer direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden sollen, da sich ihr hauteigener Schutzmechanismus erst noch entwickeln muss.
Um bei Säuglingen eine adäquate Vitamin D-Versorgung sicherzustellen, sollen sie je nach Geburtszeitpunkt während des ersten Lebensjahres bzw. bis zum erlebten 2. Frühsommer täglich 400–500 IE (10–12,5 μg) Vitamin D als Supplement erhalten.
Empfohlene Höchstmenge pro Tagesdosis eines Nahrungsergänzungsmittels (NEM):
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Wer ansonsten Vitamin D ergänzen möchte, kann auf Nahrungsergänzungsmittel mit bis zu 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tagesdosis zurückgreifen. Dies gilt für Jugendliche und Erwachsene. Bei dieser Menge wird der Tagesbedarf gedeckt, während gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten sind. Hohe Dosierungen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
Stand 4.9.2023